Montag, 28. Dezember 2009

Mein Haus

Welch seltsames Haus ich doch besitze.

Man sagt, ich hätte ein großes Haus und es wäre gut so.

Doch ich wundere mich, wohnen da doch die unterschiedlichsten Menschen darin.

Der Eine hat ein ganz kleines Kämmerlein, mit nicht mehr als einer Pritsche, einem Tisch, einem Spiegel und nicht mal einen Schrank.

Andere wohnen in luxoriösen Suiten mit Brokatvorhängen, Echtholzparkett und Kronleuchtern an der Wand.

Ein paar Mieter haben sich ganz und gar eingeschlossen mit dicken Wänden und schweren Eisenschlössern, zu denen ich keinen Zutritt habe.

Manchmal beschweren sich einige Mieter, ihre Wohnung wäre zu kalt. Offenbar funktioniert die Heizung nur an bestimmten Tagen dort.

Es ist auch wunderlich, den ich erinnere mich nie, Mietverträge abzuschließen und dennoch ziehen immer wieder neue Personen in die noch leerstehenden Wohnungen, während Andere von einem Tag auf den anderen mitsamt ihrem Hab und Gut verschwinden.

Dann gibt es wieder welche, an deren Gesichter ich mich wage erinnere, die aber all ihren Krempel zurück gelassen haben.

Manche Mieter mag ich gar loswerden, so sie gehen einfach nicht und ich scheine mir machtlos zu sein.


Obwohl ich nun soetwas wie der Besitzer des Hauses bin, ergreift das Haus selbst von mir Besitzt. Es hält mich Nachts wach und macht die Tage schwer.


Mir ist, als träte es mich, wenn ich ruhen will und es macht das Atmen schwer, wenn ich hinfort laufen will.

Was ist das nur, mit diesem Haus, meinem Herz?

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